Fluchtursachen bekämpfen: Faire Handelsverträge

„Wirtschaftsflüchtlinge“ - dieses Wort findet man in etlichen Kommentarspalten. Dadurch wird die dramatische Lebenssituation der Geflüchteten heruntergespielt. Die Menschen fliehen, weil sie ihre Kinder nicht ernähren können, weil sie kein Dach über dem Kopf haben und weil sie sich keine Medikamente leisten können. Die Afrikaner fliehen vor vernichtender Armut, weil die westliche Welt den Kontinent über Jahrzehnte ausgebeutet hat. Und der nächste unfaire Handelsvertrag zwischen der EU und Ostafrika steht schon in den Startlöchern.
Wahnsinn: Schon 171.000 Menschen haben die Petition für ein Lieferkettengesetz unterschrieben! Jetzt wollen wir nochmal alle Hebel in Bewegung setzen, denn: Gemeinsam können wir die 200.000 knacken!
Ein Lieferkettengesetz trägt zu einem fairen Handel bei. Und wird auch Fluchtursachen beseitigen.
Ab Juli 2020 wird Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Vor kurzem kündigte nun der EU-Justizkommissar Didier Reynders für das Jahr 2021 einen Vorschlag für ein europäisches Lieferkettengesetz an. Eine solche gesetzliche Regelung würde sicherstellen, dass Unternehmen Europaweit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in ihren Lieferketten vorausschauend begegnen müssen und Verstöße geahndet werden können. Um ein europäisches Lieferkettengesetz zu bekommen, braucht es jetzt Druck auf die Bundeskanzlerin Angela Merkel, sonst wird von ihr und Wirtschaftsminister Peter Altmaier die europäische Initiative verhindert.
Wir haben im Weltladen eine Unterschriftenliste zu dieser Forderung ausgelegt.