Wofür stehen die Nachhaltigkeitssiegel?

Viele achten im Supermarkt vermehrt auf Label, die Fairness, Bio oder Öko versprechen. Doch selbst bei renommierten und bekannten Siegeln, wissen die wenigsten Käufer, was sich genau dahinter verbirgt. Und jede Organisation hat ihre eigenen Standards und Kriterien und manche Siegel haben nur wenig Aussagekraft.
Sechs Siegel im Test
Stiftung Warentest hat sechs Siegel, die Nachhaltigkeit und faire Preise für die Bauern versprechen, unter die Lupe genommen: den Marktführer Fairtrade, außerdem die fairen Produkte des Bioverbands Naturland, das Siegel "Hand in Hand" des Naturkost-Herstellers Rapunzel, das niederländische Utz-Zertifikat, das Siegel der Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance und Gepa fair+.
Wie fair sind die Siegel?
"Alle untersuchten Organisationen können belegen, dass sie sich für eine sichere Existenz von Bauern in Entwicklungs- und Schwellenländern einsetzen", schreibt Stiftung Warentest. Es gibt allerdings Unterschiede, was die Strenge der Kriterien und den Fokus betrifft: Den höchsten Standard setzt das Siegel Naturland Fair. Auch Fairtrade und Hand in Hand garantieren Bauern Mindestpreise für ihre Ernte, dazu Sonderzahlungen. Die Siegel von Rainforest Alliance und Utz stehen vor allem für nachhaltige Anbaupraktiken.
Gepa fair+: Der Sonderfall
„Die Marke Gepa steht für Fairen Handel als Unternehmenszweck. Der Gesellschafterauftrag zielt langfristig auf die Etablierung eines internationalen gerechten Weltwirtschaftssystems ab.“ Das ist das Versprechen, das wir auch im Weltladen erfüllen.
Seit 2012 tragen Produkte der Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt, kurz Gepa, das Logo „Gepa fair+“. Das fair+-Logo erweckt den Eindruck, Gepa habe einen eigenen, besonders hohen Standard. Das ist nicht der Fall: fair+ basiert nur auf Standards anderer. Bis heute sind die meisten Gepa-Produkte Fairtradezertifiziert, das übrige Sortiment erfüllt Kriterien von Naturland Fair oder Fair for Life. Trotz dieser Verwirrung ist Gepa glaubwürdig. 1975 in Wuppertal gegründet, zählt Gepa zu den Pionieren im fairen Handel. Alle 300 Produkte im Sortiment sind fair-, etwa drei Viertel auch biozertifiziert. Der Test belegt: Gepa setzt auf direkte, lange Beziehungen mit Produzenten. Sie berücksichtigt Wirkungsanalysen und kann Produkte zurückverfolgen.